Regelmäßig trifft sich die Jugendgruppe in den Vereinsräumen, um an der eigenen H0-Modulanlage zu bauen. Die Anlage besteht aus 14 Modulen mit einer Gesamtlänge von rund 20 Metern und kann in vielen verschiedenen Variationen, entsprechend der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, zusammengebaut werden. Herzstück der Anlage sind die beiden Bahnhöfe. Sie bestehen jeweils aus drei Modulen und sind in zwei verschiedenen Epochen gestaltet. Der erste, der auch gleichzeitig das erste gestaltete Modul war, ist in Epoche III-IV gestaltet. Der zweite Bahnhof dagegen ist in Epoche VI gestaltet.
Angefangen hat der Bau der Anlage 2013. Seitdem ist die Anlage stetig weiterentwickelt- und auch schon mehrfach erweitert worden. Angefangen haben wir mit 12 Modulen. Zu Beginn wurde in der Gruppe besprochen, ob wir einspurige- oder zweispurige Streckenabschnitte bauen möchten. Da bei uns die Priorität selbst zu interagieren und zu kontrollieren im Vordergrund stand, haben uns einspurige Streckenabschnitte mehr zugesprochen. Im Laufe der Zeit wurde der Bahnhof „Horrem“ um ein Modul erweitert und ein zweites Wendemodul gebaut. Somit gibt es nun eine Wendemöglichkeit an beiden Enden der Anlage. Als Gleis wird das Märklin C-Gleis verwendet, als Steuerungszentrale die Roco Z21, so dass alle Mitglieder der Jugendgruppe die Schienenfahrzeuge mit ihren Smartphones der Tablets und der z21 App steuern können.
Ursprünglich war die Anlage dazu gedacht die digitale Steuerung mittels Smartphones und Tablets zu erlernen und sollte nicht gestaltet werden. Jedoch war uns dies schnell zu langweilig und wir begannen auf den Modulen mit dem Landschaftsbau. Inzwischen ist der Großteil der Module nach freier Kreativität gestaltet.
Bahnhof "Lummerland"
Der Bahnhof, bestehend aus drei Modulen, wurde als erstes Modul gestaltet. Er ist in der Epoche III-IV angesiedelt und hat drei Durchgangs- und ein Güterladegleis über die Hälfte der Bahnhofslänge. Da uns die Modulbreite von 50 cm zu schmal für eine Gestaltung war, haben wir an den beiden Bahnhöfen die Module um 25 cm verbreitert. Diese Verbreiterungen sind abnehmbar gestaltet, um den Transport der Module zu vereinfachen. An diesem Bahnhof haben wir dann durch den gewonnenen Platz der Erweiterungsmodule die Möglichkeit gefunden ein Faller Car System zu bauen. Die Strecke der Autos verläuft dabei auch unterhalb der Moduloberfläche. Dort können die Fahrzeuge parken und sich überholen. Auf der Moduloberfläche befindet sich eine Bushaltestelle und eine Laderampe am Güterschuppen. Stoppstellen und Abzweigungen haben wir dabei selbst mittels Servomotoren gebaut. Nach mehreren Schwierigkeiten für eine zuverlässige Funktion, die vor allem aufgrund der Modulübergänge und Verbindungen entstanden sind, haben wir dann die ersten Pläne eines unterirdischen „Schattenbahnhofs“ für die Car System-Fahrzeuge verworfen und bauen jetzt eine zweispurige Wendeschleife mit Stopp-Stellen. Das Bahnhofslayout ist wie auch beim Rest der Anlage, im Gegensatz zur großen H0-Anlage, nicht dem Vorbild nachempfunden. Hier können wir darum unserer Kreativität freien Lauf lassen und die Module nach Belieben gestalten. Jedoch versuchen wir trotzdem - wo immer möglich - uns so gut es geht uns am Original zu orientieren. So kam es auch zum Namen Lummerland, da wir hier keinen Städtenamen wählen wollten, sondern durch die Namensgebung zeigen, dass es sich um einen Fantasiebahnhof handelt. Die Signalanlage des Bahnhofs ist hierbei nicht ganz zeitgerecht mit digital schaltbaren Lichtsignalen umgesetzt. Diese sind, dank des eingesetzten CanBUS Systems, auch für einen voll automatisierten Betrieb geeignet, wenn wir diesen einmal umsetzen möchten. Auch die Weichen haben wir von den ursprünglichen Magnetschaltmotoren auf Servos umgerüstet, die einerseits ein originalgetreueres Schaltverhalten haben und dabei auch noch zuverlässiger sind. Auch hier ist alles für einen eventuellen Automatikbetrieb vorbereitet. Neben den Bahngleisen, auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofs haben wir die Flächen mit einer Schrebergartenanlage, einem Acker und einer Kuhweide gestaltet. Auf der Seite des Bahnhofsgebäudes sind zusätzlich zu der Bushaltestelle und Laderampe der Car-System Strecke noch ein Taxistand vor dem Bahnhofsgebäude und ein Parkplatz entlang der Gleise dazu gekommen.
Bahnhof "Horrem"
Unser zweiter Bahnhof ist eher im Stil der Epoche VI gestaltet. Er besteht ebenfalls aus drei Modulen, die wir wie beim Bahnhof Lummerland mittels abnehmbarer Erweiterungen um 25cm verbreitert haben. Der Name ist hierbei nach dem verwendeten Faller Bahnhofsgebäude, das dem Bahnhof Horrem im Ruhrgebiet nachempfunden ist, gewählt worden. Jedoch gestalten wir auch den Bahnhofkomplex frei nach unseren Vorstellungen und orientieren uns hier nicht am Original. Diesen Bahnhof haben wir technisch sehr stark ausgebaut und verwenden an vielen Stellen teils mehrfarbige LED-Beleuchtung, welche mittels mehrerer Arduino Micro Controller gesteuert wird. Hier haben wir die komplette Beleuchtung samt teilweise nötiger Erweiterungsplatinen selbst entwickelt und die Software selbst geschrieben. So haben wir ein fünfstöckiges Hochhaus am Rand des Bahnhofsgeländes mit 25 einzeln schaltbaren beleuchteten Räumen ausgestattet. Vor dem Gebäude steht ein Rettungswagen, der mit 18 LEDs einsatzbereit leuchtet und blinkt. Die Bahnsteigüberdachung, das Bahnhofsgebäude, die Bushaltestellen und die Fußgängerbrücke sind ebenfalls vollständig mit LEDs beleuchtet. Die Aufzugschächte der Fußgängerbrücke am Bahnhof Horrem sind dabei von unten mit mehrfarbigen und durch Steuerungssoftware auch farbwechselnden RGB-LEDs beleuchtet. Auch hier verwenden wir wieder die CanBUS gesteuerten Signale und mittels Servomotoren angetriebene Weichen.
Schrottplatz/Wertstoffhof/Aldi-Supermarkt
Eines der 1,25m langen und 50cm breiten Streckenmodule haben wir als Industriegebiet gestaltet. Auf der einen Seite der einspurigen Bahntrasse liegen ein Wertstoffhof und ein Aldi-Supermarkt, auf der anderen Seite ein Eisenbahnschrottplatz mit befahrbarem Gleisanschluss. Auch hier haben wir wieder mit LED-Beleuchtung gearbeitet. So hat der selbst gestaltete Anlieferungs-LKW des Aldi-Supermarktes eine funktionierende Warnblinkanlage.